Referenzprojekt Hochwald Foods
Hygieneschleusen in der Molkerei-Branche
Die Hochwald Foods GmbH zählt mit einer Milchverarbeitung von mehr als 2,3 Mrd. kg Milch und rund 1,65 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020 als das drittgrößte Molkerei-Unternehmen in Deutschland. Die Mohn GmbH rüstet die modernste Molkerei Europas am neuen Standort in Mechernich mit Hygienetechnik aus.
Rund 250 Mitarbeiter*innen verarbeiten 800 Millionen Kilogramm Milch im Jahr zu hochwertigen Milchprodukten wie H-Milch, H-Sahne, H-Milchmischprodukten und Kondensmilch.
Aufgabenstellung
Neben zahlreichen Handwaschstationen und Teilewaschplätzen waren in bestimmten Zugangsbereichen zu Produktionslinien Personal-Hygieneschleusen vorgeschrieben. Besonderes Augenmerk lag hierbei insbesondere darauf, dass aufgrund der Mitarbeiteranzahl eine kontrollierte, sogenannte zwangsgeführte Handhygiene mit Sohlendesinfektion erfolgen sollte. Daneben musste je Personal-Hygieneschleuse ein Geländertor mit Haftmagnetverriegelung berücksichtigt werden, welches im Panikfall den Fluchtweg freigibt. Dem Reinigungspersonal sollte zudem ebenso der Zutritt über das Geländertor in die Hygienebereiche ermöglicht werden.
Ziel war es, die Hygieneschleusen innerhalb der Räumlichkeit zentral von einem externen Schaltschrank in der höchsten Schutzklasse IP69K aus zu steuern. Dieser Hygienic Design Schaltschrank sollte zum Schutz der besonderen Anforderungen für das elektrische bzw. elektronische Equipment beitragen, welche bei der Reinigung hinsichtlich Wassertemperatur und dem Wasserdruck bzw. der Wasserstrahlkraft auftreten.
Von den umgesetzten Personal-Hygieneschleusen im Werk Mechernich stellen wir beispielhaft ein umgesetztes Raumkonzept vor.
Personal-Hygieneschleuse für 250 Personen im 2-Schichtbetrieb - Bilder zum Vergrössern bitte anklicken.
Projektbeschreibung und Besonderheiten
Die Personal-Hygieneschleuse wurde innerhalb einer 70 qm großen Räumlichkeit auf Basis eines 2-Schichtbetrieb realisiert. Das Personal sollte hierbei kontrolliert durch die Schleuse geführt werden, um die Hygieneeinrichtungen vor dem Betreten der Produktionsräume zu benutzen.
Das Schichtpersonal gelangt mittels Zutrittskontrolle über einen doppelspurigen 2-Hand Seifenautomaten mit Drehkreuzen vom Typ Soap-Control Duo Highline, um für den Beginn des Hygieneprozesses auf beiden Händen gleichzeitig die Seife applizieren zu können. Der Seifenautomat ist mit überlisterungssicherer Sensorsteuerungstechnik ausgestattet. Austricksen durch etwa einhändige Applikationsversuche oder Täuschungen sind nicht möglich. Nachdem auf beiden Händen Seife appliziert wurde, schaltet das elektrische Drehkreuz für eine Person den Zutritt in die Hygieneschleuse frei. Die Stromleitung für den Anschluss ist hierbei von der Decke aus installiert und über Edelstahl-Gitterrinnen sauber und hygienisch verlegt.
Ein per Vorhangschloss verschließbarer Kanisterhalter für das Seifenmittel beugt Manipulationen vor. Der doppelspurige 2-Hand Seifenautomat ist mit einer Dokumentenablage ausgestattet, um nach dem Handreinigungsprozess etwaig notwendige Dokumente mit in die Produktion nehmen zu können.
Edelstahl-Leitbarrieren (Geländer) vermeiden hierbei die "Umgehung" des Seifenapplikationsprozesses. Ein zurückziehen eines Sperrarms des 3-Arm Drehkreuzes in die entgegengesetzte Richtung und ein "hindurchschlüpfen" des Personals wird durch eine elektrische Sperre unterbunden. Da der doppelspurige Seifenautomat ebenfalls für den Rückweg des Personals benutzt wird, ist erst eine Freigabe mittels eines Tasters erforderlich, damit ein(e) Mitarbeiter*in das Drehkreuz passieren kann.
Um die applizierte Seife von beiden Händen waschen zu können, stehen den Mitarbeiter*innen 10 Handwaschplätze, aufgeteilt auf 2 Handwaschrinnen mit je 5 Waschplätzen, zur Verfügung. Jeder Waschplatz ist hierbei mit berührungslosen, sensorgesteuerten Armaturen ausgestattet.
Die Händetrocknung erfolgt mittels Endlosrollenpapier in Edelstahl-Rollenboxen, die in unmittelbarer Nähe der Handwaschrinnen wandhängend montiert sind.
Im weiteren Verlauf des kontrollierten Hygieneprozesses folgt dann eine doppelspurige Durchlauf-Sohlenreinigungsanlage mit 2-Hand-Desinfektionsautomat sowie vandalismussicheren Drehkreuz vom Typ Clean-Check 1500 DUO Highline.
An dieser Hygieneschleuse wird sichergestellt, dass Mitarbeiter*innen nur mit desinfizierten Händen sowie gereinigten und desinfizierten Schuhsohlen in die Produktion gelangen. Die Funktionsweise des 2-Hand Desinfektionsautomaten mit integriertem elektrischem Drehkreuz schaltet erst in Richtung Produktion frei, wenn beide Hände ordnungsgemäß von den überlistungssicheren Sensoren erfasst und von den Vollkegelstrahldüsen mit Desinfektionsmittel benetzt wurden.
Gleichzeitig werden im unteren Bereich mittels rotierender Bürstenwalzen die Sohlen der Mitarbeiter*innen gereinigt und desinfiziert. Die verbaute und von Mohn entwickelte Federtopftechnik ermöglicht eine Einsparung von Strom, Wasser und Chemie gegenüber am Markt befindlicher konventioneller Sensorsteuerung beim Betreten der Anlage.
Die optimierte Geländerführung sowie die hochwertige Steuerungstechnik machen die Hygieneschleuse in ihren einzelnen Schritten zu einer unumgehbaren Einrichtung.
Integriert wurden innerhalb des Personalwegekonzepts der Hygieneschleuse zwei Geländertore mit Haftmagnetverriegelung, die im Panikfall den gesetzlich vorgeschriebenen Fluchtweg aus der Produktion freigeben. Zusätzlich werden diese auch vom Reinigungspersonal genutzt.
Die Steuerung der kompletten Personal-Hygieneschleuse inklusive Geländertoranlagen erfolgt zentral von einem IP69K-geschützten Hygienc Design Schaltschrank aus, der wandhängend montiert ist. Bei Wartungs- und Servicearbeiten sowie bei ggfs. notwendigen Einstellungen von Dosierungen sind die Personalwege immer frei und es kommt sich niemand "in die Quere".
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